Technologie & Rechte

Fahrlässigkeit des Gefängnispersonals als Ursache für den Tod eines Häftlings in Italien

Es besteht der Verdacht, dass Stefano Borriello nicht an einer bakteriellen Infektion gestorben ist, wie es die Behörden abschließend behaupten, viele sehen in seinem Tod noch einen weiteren in einer Reihe mysteriöser Todesfälle in Italiens Gefängnissen.

by Pauline Couble

Stefano Borriello starb im August 2015 im Gefängnis der italienischen Stadt Pordenone. Laut offizieller Untersuchung erlag er einer "bakteriellen Lungenentzündung" aber ist das wirklich, was passiert ist?

Nach acht Monaten des Schweigens, präsentierte die Staatsanwaltschaft von Pordenone schließlich ihren Bericht über den Tod von Stefano Borriello. Der 29-jährige Mann starb am 7. August 2015 plötzlich nach zwei Monaten in Untersuchungshaft.

Unmittelbar nach seinem Tod wurde keine Erklärung für die Todesursache abgegeben und wegen der Ähnlichkeiten mit anderen mysteriösen Todesfällen in den italienischen Gefängnissen wurden Zweifel laut. Häufig wurde Borriellos Tod mit dem Tod von Stefano Cucchi im Jahr 2009 verglichen.

Die Suche nach den Verantwortlichen

Letzte Woche schloss die Staatsanwaltschaft, dass Borriello am einer "weit verbreiteten bakteriellen Lungenentzündung" gestorben sei. Offensichtlich wurde damit beabsichtigt, den Fall als "Tod aufgrund einer unheilbaren Krankheit" zu den Akten zu legen und damit alle beteiligten Beamten zu entlasten.

Die Rechtsanwältin Simona Filippi vertritt die Familie Borriello und ist auch Antigones Ombudsfrau. Sie reichte eine Klage bei der Staatsanwaltschaft ein, um Licht auf die Umstände des Todes von Borriello zu werfen.

Die gegenwärtigen Erklärungsversuche sind offensichtlich unzureichend. Wie kann ein 29-jähriger Mann an einer heilbaren Krankheit sterben, die viele offensichtliche Symptome wie Fieber und Schmerzen in der Brust hat, ohne das es jemand merkt bevor er tot ist?

Bakterielle Pneumonie kann geheilt werden, wenn sie ab dem Auftreten der ersten Symptome behandelt wird. Stefano Borriello ist also eindeutig das Opfer von Fahrlässigkeit seitens des Strafvollzugspersonals.

Leider ist Stefanos Tod kein Einzelfall in Italien. Gewalt gegen Insassen ist immer noch viel zu geläufig und es gibt zu viele Todesfälle. Deshalb darf dieser Fall nicht geschlossen werden bevor die Verantwortlichen bestraft wurden und ihre Fahrlässigkeit als die eigentliche Ursache von Stefanos Tod anerkannt ist.
Donate to liberties

Gemeinsam machen wir den Unterschied

Wenn viele sich zusammenschließen, besiegen wir die wenigen, die denken, sie hätten die ganze Macht. Schließ dich uns an, es geht um Rechte für uns alle.

Mach mit beim Schutz unserer Freiheiten

Wir haben
► Den größten Fonds für Demokratieinitiativen in der EU geschaffen
► Neue Befugnisse geschaffen, um Autokraten die EU
► Finanzierung zu entziehen
► neue EU-Regeln verfasst, um Journalisten und Aktivisten vor Scheinklagen zu schützen

► Über 400 Menschenrechtsverteidiger/innen ausgebildet, um die Kampagnen, die dir am Herzen liegen, zu unterstützen.


Weitere Meilensteine

Gemeinsam machen wir den Unterschied

Wenn viele sich zusammenschließen, besiegen wir die wenigen, die denken, sie hätten die ganze Macht. Schließ dich uns an, es geht um Rechte für uns alle.

Aboniere den Newsletter, um

dabei zu sein

Warum sollte ich?

Du bekommst die neuesten Berichte vor allen anderen!

Du kannst miterleben, wie wir uns für Deine Rechte einsetzen!

Du wirst sehen, was wir erreicht haben!

Zeig mir ältere Ausgaben des Newsletters