Technologie & Rechte

1.320 Mädchen werden in den Niederlanden jedes Jahr zu Opfern sexueller Ausbeutung

In den Niederlanden hat die Anzahl der Angezeigten Fälle von Menschenhandel in den letzten Jahren abgenommen, aber das ist kein Grund zur Erleichterung: Menschenhandel findet nicht seltener statt, er wird nur weniger sichtbar.

by PILP

Jedes Jahr werden in den Niederlanden etwa 1.320 minderjährige Mädchen Opfer sexueller Ausbeutung. Dies berichtete Slachtoffermonitor, ein Projekt, dass die Auswirkungen des Menschenhandels zwischen 2012 und 2016 beobachtet hat und am 18. Oktober 2017 seinen Abschlussbericht der nationalen Berichterstatterin für Menschenhandel und sexuelle Gewalt gegen Kinder vorgelegt hat.

"Das ist schockierend", sagt die nationale Berichterstatterin Corinne Dettmeijer, "zumal nur 11% dieser Gruppe für uns sichtbar sind. Das bedeutet, dass es eine sehr große Gruppe von Mädchen gibt, die wir nicht sehen und die nicht die Hilfe erhalten, die sie brauchen. Sie werden fürs Leben traumatisiert sein."

Menschenhandel wird unsichtbar

Zum ersten Mal hat der nationale Berichterstatter eine zuverlässige Schätzung des Umfangs des Menschenhandels in den Niederlanden vorgelegt, der auf Forschungsergebnissen basiert, die in Zusammenarbeit mit dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung durchgeführt wurden. Bisher war es nur möglich, über die Anzahl der registrierten Opfer zu berichten. Es zeigt sich nun, dass die tatsächliche Zahl der Opfer mehr als das Sechsfache der Zahl der offiziellen Berichte beträgt. Jährlich gibt es etwa 6250 Opfer. Dies betrifft in erster Linie die sexuelle Ausbeutung, aber auch die Ausbeutung von Arbeitskräften, erzwungene Bettelei, kriminelle Ausbeutung und die erzwungene Entfernung von Organen.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Berichte über Menschenhandel stark zurückgegangen. Dies ist jedoch kein Grund zur Erleichterung: Menschenhandel kommt laut Dettmeijer nicht seltener vor, ist aber aufgrund neuer Formen der Prostitution (Wohnungs-Prostitution) oder Escortservices oft unsichtbar. Im Jahr 2012 gab es 1.287 Berichte über Menschenhandel. Im Jahr 2016 waren es 952.

Nach Aussage von Defence for Children-ECPAT hat dieser Rückgang mit der Tatsache zu tun, dass der Polizei weniger Mittel zur Bekämpfung des Menschenhandels zur Verfügung stehen. Immer mehr Ressourcen werden zur Bekämpfung des Terrorismus eingesetzt, obwohl die Opfer sexueller Ausbeutung ebenso gut als Opfer des Terrors angesehen werden können. Die Regierungsvereinbarung von 2017-2020 beinhaltet die Ausweitung der Polizei- und Justizkapazitäten zur Bekämpfung des Menschenhandels. Es ist unklar, ob dies auch für die Königliche Marechaussee gilt.

Basierend auf der geschätzten höheren Zahl von minderjährigen Mädchen, geht Defence for Children-ECPAT davon aus, dass es für diese Minderjährigen nicht genügend spezifische Unterkünfte und Betreuung gibt. In der Regierungsvereinbarung wurde dies nicht erwähnt, was laut Defence for Children-ECPAT in höchstem Maße besorgniserregend ist.

Was macht Defence for Children?

Defence for Children - ECPAT widmet sich dem Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im In- und Ausland. Gemäß Artikel 34 und 35 der UN-Konvention über die Rechte des Kindes müssen alle Kinder vor jeglicher Form von Menschenhandel, sexuellem Missbrauch und sexueller Ausbeutung geschützt werden.

Eine wichtige Aufgabe ist die Überwachung, wie Regierungen die sexuelle Ausbeutung von Kindern bekämpfen und verhindern. Rechtsberatung für Minderjährige und ihre Betreuungspersonen wird über den Helpdesk für Kinderrechte angeboten und Rechtsanwälte werden bei der Suche nach einem Aufenthaltsrecht für ausländische, minderjährige Opfer von Menschenhandel unterstützt. Defence for Children-ECPAT setzt sich gemeinsam mit UNICEF, CKM und Terre des Hommes für einen besseren Schutz minderjähriger Opfer sexueller Ausbeutung ein.

Der Slachtoffermonitor 2012-2016 des nationalen Berichterstatters für Menschenhandel und sexuelle Gewalt gegen Kinder kann hier abgerufen werden.

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