EU-Beobachtung

Italienische Hafenarbeiter stoppen Waffenlieferung an Saudi Arabien

Die erste Runde geht an die Hafenarbeiter und die pazifistischen Kräfte. Und der verdächtige Teil einer Schiffsladung, der kriegerischen Zwecken dienen könnte, wird den Hafen von Genua nicht verlassen.

by Louis Labarriere
The harbor of Genoa

Das unter saudischer Flagge fahrende Handelsschiff Bahri Yanbu, auch " Schiff der Waffen" genannt, steht im Zentrum einer internationalen Klage.

In Le Havre protestieren Hafenarbeiter als das Frachtschiff weitere Waffen lädt

Als das Frachtschiff den Hafen der belgischen Stadt Antwerpen verließ, hatte es bereits eine Vielzahl verschiedener Waffensysteme geladen. Im französischen Le Havre legte es einen Zwischenstopp ein, um seiner Ladung acht Caesar-Geschütze hinzuzufügen. Die Ladung war für Dschibuti bestimmt und sollte über Jeddah in Saudi-Arabien verschifft werden.

Verschiedene Verbände haben gemeinsam mit französischen Hafenarbeitern gegen diesen Transport protestiert. Sie sind empört darüber, dass die Geschütze an Bord des Schiffes in dem Konflikt im Jemen zum Einsatz kommen könnten. Der nächste Halt war Genua, geplant für Montag, den 20. Mai, wo das Boot bei Tagesanbruch auch ankam. In der italienischen Hafenstadt sollten angeblich keine Waffen verladen werden, sondern nur "ziviles" Material, so lautete zumindest die Zusicherung der Präfektur und der Küstenwache. Die Situation verkomplizierte sich jedoch, als bekannt wurde, dass die Frachtliste zwei Generatoren von Defense-Tecnel Rom enthielt, deren Produkte häufig zur Unterstützung von Kriegseinsätzen eingesetzt werden.

Genuas Hafenarbeiter streiken, um Schiffe zu blockieren, die Waffen in den Nahen Osten liefern.

Alles begann, als eine journalistische Recherche der französischen Website Disclose die Waffenroute zwischen Frankreich und Saudi-Arabien enthüllte. Im Licht dieser Nachricht erklärten die Präfektur und das Kapitänsbüro, es würden keine Waffen geladen, sondern nur zivile Güter. Die Boykottkampagne gegen das Schiff lebte jedoch trotzdem wieder auf, was insbesondere dem Engagement der italienischen Gewerkschaft CGIL und ihrer internationalistisch ausgerichteten Führung zu verdanken ist. Die Gewerkschaft erfuhr breite Unterstützung, unter anderem von wichtigen katholischen Verbänden wie den Salesianern und den Acli.

In den frühen Morgenstunden des 20. Mai legte das Schiff im Hafen von Genua an, und sofort streikten die Hafenarbeiter und schrieben auf Banner: "Häfen für Waffen schließen und für Migranten öffnen".

Es wird befürchtet, dass nach Genua ein weiterer Zwischenstopp der Bahri Yanbu geplant ist. Und zwar in La Spezia (bei Genua) oder Cagliari auf Sardinien, wo weitere Waffen oder Ausrüstung für die saudische Armee auf das Schiff geladen werden könnten.

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