Technologie & Rechte

Heranwachsenden Heimkindern droht in der Tschechischen Republik Obdachlosigkeit

Dreiundneunzig Prozent der Kinder in tschechischen Waisenhäusern haben Angst, keine Wohnung zu finden, wenn sie als Erwachsene die Einrichtung verlassen. Eine Arbeit zu finden ist zweitrangig.

by The League of Human Rights

1,5 Millionen Menschen in der Tschechischen Republik leben in unbefriedigenden Wohnbedingungen. 250.000 davon sind Kinder.

Kinder landen häufig im Waisenhaus, weil ihre Eltern obdachlos werden. Von den 1,5 Millionen Menschen die in der Tschechischen Republik unter unzulänglichen Wohnbedingungen leben, sind etwa eine Viertelmillionen Kinder.

Die Hälfte der Gesamtzahl der Bewohner in Pflegeeinrichtungen wurden dort als Kinder eingewiesen, als ihre Eltern obdachlos wurden. Wenn sie die Einrichtung als Erwachsene verlassen, landen sie oft auch in der Obdachlosigkeit.

Sie versuchen, bei Freunden oder in Wohnheimen unterzukommen. Weil aber die Städte meist keine Sozialwohnungen anbieten, enden viele von ihnen selbst dann, wenn sie einen Job bekommen, obdachlos auf der Straße.

Eine Spirale der Obdachlosigkeit

"Bis zur Hälfte der Kinder, die in institutioneller Betreuung aufwachsen, sind dort wegen Mangel an Wohnraum. Nach Angaben der Marktforschungsgruppe IPSOS machen 93 Prozent derjenigen, die in Kinderheimen leben, sich am meisten Sorgen über die Suche nach einer Wohnung nach dem Heim. Beschäftigung ist zweitrangig. "Diese Kinder können einfach nirgendwo hin", sagt Michal Dorda, der tschechische Regierungsrat für die Rechte des Kindes.

"Es ist eine Art Abwärts-Spirale", sagte Dorda. "Ich bin selbst in einem Waisenhaus aufgewachsen. Meine Eltern auch. Auch andere Verwandte und ihre Kinder landeten im Waisenhaus. Wenn Kinder auf diese Weise aufwachsen, haben sie keine Bindungen. Sie haben keine Sicherheit und sind nicht in der Lage irgendeine Sicherheit aufzubauen oder irgendetwas an ihre Nachkommen weiterzugeben, das belegt auch die Statistik."

Erschwingliche Sozialwohnungen

Das Problem könnte, nach Meinung von Experten, durch den sozialen Wohnungsbau gelöst werden. Erschwingliche Wohnungen könnten durch die Kommunen zur Verfügung gestellt werden, für Heranwachsende die Kinderheime verlassen, ältere Menschen und Mütter mit Kindern, sowie für Menschen, die auf der Straße leben.

Die tschechische Regierung hat bereits ein Gesetz über den sozialen Wohnungsbau vorbereitet, das wenn alles gut geht, Mitte 2017 in Kraft treten könnte.

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