Technologie & Rechte

Nicht nur Spiel und Spaß: Kinderrechte in Italien

Zahlreiche Gesetze sind noch nicht umgesetzt, es braucht einen besseren Schutz von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen, auch Mobbing und Schulabbruch bleiben ein viel zu häufiges Problem.

by Dóra Görgei
A migrant child plays with a ball as Italian police officers stand guard in front of the train station in Ventimiglia, Italy. (REUTERS/Eric Gaillard)

Am 25. Jahrestag der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte des Kindes durch Italien haben die 91, in der CRC Gruppe zusammenarbeitenden Verbände ihren neunten Monitoring-Bericht über die Umsetzung des Übereinkommens veröffentlicht.

Was ist die italienische CRC Gruppe?

Die Gruppo CRC ist ein Netzwerk von 91 Organisationen, die für die Förderung und den Schutz der Rechte der Kinder in Italien eintreten. Die italienische NGO-Gruppe wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet, einen Bericht über die Umsetzung der Konvention zu erstellen und dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes sowie dem Hohen Kommissar für Menschenrechte vorzulegen.

Derzeit garantiert sie ein unabhängiges, dauerhaftes und aktuelles Monitoring-System zur Implementierung der Konvention. Das wichtigste Ziel ist die Förderung der vollständigen Umsetzung.

Kinderrechte in Italien

In Italien leben 2.293.778 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, davon sind 186.450 Ausländer, von denen mehr als 50 Prozent bereits unter Schikanen und / oder Cyber-Mobbing gelitten haben. Siebentausend von ihnen müssen mit großen Unsicherheiten über ihre Zukunft nach ihrem 18. Geburtstag leben.

Sicher ist, dass Italien zu den europäischen Ländern mit der höchsten Schulabbrecherquote gehört: 15 Prozent der Jungen zwischen 18 und 24 kommen nicht weiter als bis zur Mittelschule.

Was ist Situation wirklich?

Für 2015-2016 gab es viele kritische Befunde in mehreren Bereichen. Zu den identifizierten Problemen gehören institutionelle Schwächen und eine problematische Politik der Regierung in Bezug auf Kindergeld und Jugendliche.

Zahlreiche versprochene Gesetze wurden noch nicht umgesetzt, wie die Reform des Systems des Schutzes und der Aufnahme unbegleiteter ausländischer Minderjähriger oder der Erwerb der Staatsbürgerschaft für Minderjährige ausländischer Herkunft.

Die Gruppo CRC kritisierte Italien auch für das Fehlen eines sicheren, vollständigen und vergleichbaren Datensystems in Bezug auf die komplexe Situation von Minderjährigen außerhalb ihrer Herkunftsfamilie.

A doctor carries a migrant child as they disembark in Catania, Italy, in August 2015. Protections for unaccompanied foreign minors are still lacking in Italy. (REUTERS/Antonio Parrinello)

Ein Arzt trägt ein Kind, dass in Catania, Italien, im August 2015 an Land kommt. Immer noch fehlt ein ausreichender Schutz für unbegleitete ausländische Minderjährige in Italien. (REUTERS / Antonio Parrinello)

Dem Land fehlt auch eine Datenbank für adoptierbare Kinder und mögliche Adoptiveltern. Im Gesundheitsbereich gibt es auf regionaler Ebene immer noch große Unterschiede beim Zugang zu Dienstleistungen und Prävention.

Erfolge erzielt

Die wichtigste Neuerung ist die Genehmigung desIV. Nationalen Aktionsplans für den Schutz der Rechte und der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch die Nationale Beobachtungsstelle für Kindheit und Jugend (Osservatorio Nazionale Infanzia).

Ziel ist es, die Prioritäten der Programme für Minderjährige zu etablieren und auf der ganzen Welt die Zusammenarbeit für das Wohl der Kinder zu stärken. Allerdings wurde der Aktionsplan noch nicht veröffentlicht und auch noch nicht endgültig genehmigt.

Weitere bemerkenswerte Erfolge sind die Verabschiedung des Stabilitätsgesetzes von 2016, die Einrichtung eines Fonds zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, und ein Fonds der speziell dem Ziel gewidmet ist Bildungsarmut bei Kindern zu bekämpfen.

Für die Zukunft

Der Bericht gibt 143 Empfehlungen für staatliche Einrichtungen, lokale Behörden und Politiker auf nationaler Ebene in der Hoffnung, dass sich jedes Organ innerhalb des eigenen Handlungsfeldes bemühen wird, die ermittelten Probleme zu lösen und zur Verbesserung der Politik für Kinder und Jugendliche in Italien beizutragen.

Der Bericht betont auch die Notwendigkeit für qualifizierte Bildungsinvestitionen, Schulungen und Strategien für die Unterstützung von Familien und die Stärkung der Erziehungskompetenz.

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