Technologie & Rechte

Sondereinheit der Rumänischen Polizei terrorisiert Roma-Gemeinde bei Brașov

Mehr als 40 Mitglieder einer Roma-Gemeinde in Rumänien, darunter auch Frauen und Kinder, wurden in den letzten Jahren von der Polizei geschlagen. Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern eine gründliche Untersuchung des Falles.

by The Association for the Defense of Human Rights in Romania – the Helsinki Committee

Die Roma aus Racoș, laut Ioan Dudaș, dem Priester einer örtlichen Pfingstgemeinde, eine Gruppe von etwa 1200 Menschen, leben vom Beeren- und Holzsammeln in den Wäldern der Gegend und nehmen immer wieder Hilfsarbeiten auf umliegenden Bauernhöfen an, etwa bei der Kartoffel- oder der Heuernte.

Die Roma sagen, sie hätten die Erlaubnis des Försters, im Wald Brennholz zu sammeln, aber die örtliche Polizei würde diese Vereinbarung nicht anerkennen. Stattdessen legen die Beamten ihnen Geldstrafen auf, oder schlagen sie, wenn sie sie mit Holz aus dem Wald kommen sehen. Häufig kommt es vor, dass sie geschlagen werden, und zusätzlich noch Strafe zahlen müssen.

Offensichtlich werden die Menschen regelmäßig und grundlos geschlagen. Repräsentanten der rumänischen Menschenrechtsgruppe "the Helsinki Committee" (APADOR-CH) haben bei einem Besuch von Racoș mit mehreren Menschen gesprochen, die aussagten, dass die Polizei die Roma ohne besonderen Grund und auch ohne irgendwelche Zusammenhänge mit illegalen Aktivitäten schlage.

Sondereinheit

Dieselben Quellen sagen auch, dass die Roma die einzigen sind, die dort von der Polizei misshandelt werden. Andere ethnische Gruppen, wie etwa die Rumänen oder die Ungarn würden in Ruhe gelassen. Nach Angaben der Betroffenen haben Polizisten allein in ihrer Gemeinde mehr als 40 Menschen angegriffen. Zu den Übergriffen kommt es seit etwa vier bis fünf Jahren, seit eine Spezialeinheit unter Führung eines gewissen Dan Ciucu in ihre Gemeinde verlegt wurde.

Diese Einheit war vorher in einem Dorf in der Nähe stationiert, wo es zu mehreren Konflikten mit den dort ansässigen Roma kam. Die Roma aus Racoș glauben, dass die Polizisten ihre "Rache" jetzt an ihnen auslassen. In den letzten Jahren haben verschiedene Bürger wegen der Übergriffe geklagt, sie blieben aber immer erfolglos, weil es keine Zeugen gab und die angeklagten Polizisten alles abstritten.

Derzeit läuft in der Gemeinde ein Projekt zum Thema soziale Gerechtigkeit der rumänischen Organisation Citizens Advice Bureaux. Aktivisten dieser Gruppe stehen den Roma mit Rechtsberatung und in einigen Fällen auch mit finanzieller Hilfe zur Seite, damit Menschen die zusammengeschlagen wurden die Reise in ein Krankenhaus nach Rupea oder Brașov bezahlen können.

Gerechtigkeit

G. D., einer der Aktivisten, wurde am Abend des 30. April auf dem Bahnhof von Racoș von vier mit Sturmhauben vermummten Männern zusammengeschlagen. Kurz vor dem Überfall wurde er von lokalen Polizisten gewarnt, dass er sich in einem gefährlichen Gebiet befände: "Zwischen Racoș und Brașov kann alles Mögliche passieren." Mittlerweile haben Bürger aus den Orten damit gedroht, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen, wenn übergeordneter Behörden nicht handeln.

Ein, von APADOR-CH herausgegebener, ausführlicher Bericht dokumentiert mehrere konkrete Fälle von Bürgern, die von der Polizei besonders schwer misshandelt wurden. Gemeinsam mit anderen Organisationen fordert APADOR-CH das Generalinspektorat der Rumänischen Polizei (GIRP) dazu auf, die Situation in Racoș unverzüglich und gründlich zu untersuchen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Außerdem haben die Nichtregierungsorganisationen die beim Obersten Gerichtshof ansässige Staatsanwaltschaft dazu aufgefordert, die Ermittlungen in Fällen, die im Zusammenhang mit den Übergriffen der Polizei in Racoș stehen, wieder aufzunehmen.

Donate to liberties

Gemeinsam machen wir den Unterschied

Wenn viele sich zusammenschließen, besiegen wir die wenigen, die denken, sie hätten die ganze Macht. Schließ dich uns an, es geht um Rechte für uns alle.

Mach mit beim Schutz unserer Freiheiten

Wir haben
► Den größten Fonds für Demokratieinitiativen in der EU geschaffen
► Neue Befugnisse geschaffen, um Autokraten die EU
► Finanzierung zu entziehen
► neue EU-Regeln verfasst, um Journalisten und Aktivisten vor Scheinklagen zu schützen

► Über 400 Menschenrechtsverteidiger/innen ausgebildet, um die Kampagnen, die dir am Herzen liegen, zu unterstützen.


Weitere Meilensteine

Gemeinsam machen wir den Unterschied

Wenn viele sich zusammenschließen, besiegen wir die wenigen, die denken, sie hätten die ganze Macht. Schließ dich uns an, es geht um Rechte für uns alle.

Aboniere den Newsletter, um

dabei zu sein

Warum sollte ich?

Du bekommst die neuesten Berichte vor allen anderen!

Du kannst miterleben, wie wir uns für Deine Rechte einsetzen!

Du wirst sehen, was wir erreicht haben!

Zeig mir ältere Ausgaben des Newsletters