EU-Beobachtung

Cannabis-basierte Medikamente in ganz Italien Mangelware

Nicht-synthetische Medikamente sind in italienischen Apotheken nach wie vor knapp. Gleichzeitig ist die Zahl der auf den Verkauf legaler Cannabisprodukte spezialisierten Geschäfte gestiegen.

by Flaminia Delle Cese

Cannabis-basierte Medikamente sind in Italien nach wie vor knapp. Selbst mit einem ärztlichen Rezept bleibt es für Menschen, die eine solche Behandlung suchen, um chronische Schmerzen oder schwere Krankheiten zu behandeln, extreme schwierig, eine natürliche Medizin zu finden.

Da der medizinische Wert von Cannabis-basierten Mitteln mittlerweile allgemein anerkannt ist, sollten diese auch in allen Apotheken erhältlich sein.

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Das Liberties Mitglied the Italian Coalition for Civil Liberties and Rights

(CILD), ein Zusammenschluss von 30 Organisationen, ist entschlossen, Initiativen zum Schutz von Menschen zu starten, denen derzeit der Zugang zu solchen Medikamenten verwehrt bleibt.

Federfarma, ein nationaler Verband, der über 16.000 dem Nationalen Gesundheitsdienst angeschlossene Apotheken vertritt, bezeichnet die Situation als kritisch.

Das bestätigt auch Gennaro Santoro, ein Anwalt von CILD. Die Situation habe sich zwar mit der Lieferung von Cannabis-Medikamenten aus den Niederlanden etwas beruhigt, aber diese seien schnell aufgebraucht gewesen und damit stehe Italien wieder ganz am Anfang.

Da die Verfügbarkeit von Medikamenten auf Cannabisbasis in ganz Italien weiterhin unzureichend ist, hat CILD beschlossen, neue rechtliche Schritte zum Schutz der Rechte von Tausenden von Patienten einzuleiten.

Schlechte Nachrichten aus La Spezia

Berichte aus der norditalienischen Hafenstadt La Spezia bestätigen, dass die Vorräte an medizinischem Cannabis dort erschöpft sind. Es ist unwahrscheinlich, dass bald neue Vorräte ankommen werden. Das sind schlechte Nachrichten für die über 100 Patienten in der Stadt, die medizinisches Cannabis verwenden, um chronische Schmerzen oder die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu behandeln.

Die Apotheke der lokalen Gesundheitsbehörde rationiert das restliche Angebot, kann aber auch so die zukünftige Verfügbarkeit nicht garantieren. Inzwischen sind viele Patienten verzweifelt, weil sie fürchten, wieder leiden zu müssen.

Schweizer Lidl-Filialen beginnen mit dem Verkauf von legalem Marihuana

Die deutsche Supermarktkette Lidl hat grünes Licht für den Verkauf von "schwachem" legalen Marihuana in ihren Schweizer Geschäften gegeben. Lidl erklärt, dass die Pflanzen in halbautomatischen Gewächshäusern und " internen ad hoc Strukturen" angebaut werden.

Nach schweizer Recht dürfen Cannabisprodukte bis zu 1 Prozent Wirkstoff enthalten. In Italien liegt die Grenze bei 0,6 Prozent.

Arianna Capri, die Vizepräsidentin von Federfarma Verona, weist jedoch darauf hin, dass die in den Geschäften erhältlichen Produkte keine nachgewiesene therapeutische Wirkung haben.

"Es ist unsere Pflicht, Klarheit über Cannabis-basierte therapeutische Arzneimittelformulierungen und deren Verbreitung zu schaffen. Wir wollen die Patienten, die eine medizinische Versorgung wirklich brauchen, sowie ihre Familien, vor unrealistischen Erwartungen aber auch vor unbegründeten Zweifeln schützen", sagte Capri.

Federfarma: 'Die neuen Geschäfte verkaufen keine Medikamente'.

Capri hält es für notwendig, auf die Konzentration der Wirkstoffe in Cannabis, THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) hinzuweisen. Die Konzentration dieser Substanzen habe nur in den Arzneimitteln, die speziell für jeden Patienten zubereitet werden, eine therapeutische Wirkung.

Aber die THC-Konzentration der Cannabisprodukte, die in Italien in Geschäften ohne Arzneimittellizenz verkauft werden, muss unter 0,6 Prozent liegen, so lautet die gesetzliche Vorschrift. Im Unterschied dazu dürfen die in Apotheken hergestellten Arzneimittel auf Cannabisbasis eine THC-Konzentration zwischen 7 und 22 Prozent und eine Cannabidiol-Konzentration von bis zu 10 Prozent aufweisen.

Außerdem kann das Verhältnis zwischen THC und CBD je nach Arzneimittel variieren. Dadurch können Ärzte die Apotheker anweisen, die Präparate den jeweiligen Bedürfnissen der einzelnen Patienten anzupassen.

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